Über die Akademie
Die Akademie Musiktheater heute (AMH) bietet jährlich bis zu 15 jungen Talenten aus den Bereichen Bühnen- und Kostümbild, Dirigieren, Dramaturgie, Komposition, Kulturmanagement, Libretto/Text und Regie die Möglichkeit, in einem zweijährigen Programm ihre Kenntnisse im Bereich der künstlerischen Gestaltung sowie des Managements von Musiktheater zu vertiefen und Erfahrungen in der Praxis zu sammeln.
Entstanden ist die Akademie aus einer Initiative des Dirigenten Titus Engel und des Musikwissenschaftlers Viktor Schoner. Zusammen mit dem damaligen Leiter der Salzburger Festspiele, Gérard Mortier, entwickelten sie Ende der 1990er Jahre das Konzept einer Akademie Musiktheater heute – Berlin-Salzburg. 2001 wurde die Idee der Akademie von der Deutsche Bank Stiftung als operatives Projekt übernommen und seitdem immer weiter entwickelt und ausgebaut.
Die AMH schließt eine Lücke in der Nachwuchsförderung im Musiktheaterbereich und hat sich dort als feste Größe etabliert. Der Netzwerkgedanke kommt von Jahr zu Jahr mehr zum Tragen: Zahlreiche Alumni und aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten arbeiten an renommierten Häusern oder sind als Freischaffende tätig. Einige besetzen leitende Positionen an internationalen Opernhäusern und Festivals.
Jury
Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten übernimmt eine jährlich wechselnde Fachjury. Der Jury 2024 gehörten an:
© Laurence Baradat
Jana Beckmann
Jurorin Dramaturgie
Jana Beckmann ist Musikdramaturgin und Kuratorin. Seit 2023 gehört sie zum Leitungskollektiv der Wiener Festwochen (Intendanz Milo Rau) mit dem Fokus Konzert und Musiktheater an der Schnittstelle zu performativen Künsten und aktuellem Diskurs. Als Dramaturgin arbeitete sie unter anderem am Goethe-Institut Buenos Aires, am Tanzhaus Zürich, am Kampnagel, am Grand Théâtre de Genève, für den Südwestrundfunk SWR, am Luzerner Theater und dem Lucerne Festival sowie als Regisseurin für dokumentarisches Musiktheater im resonanzraum in Hamburg sowie in Ecuador. Von 2018 bis 2023 war sie Dramaturgin an der Staatsoper Unter den Linden. Dort arbeitete sie unter anderem mit Romeo Castellucci, Calixto Bieito, Kornél Mundruczó, Philipp Stölzl und Barbora Horáková zusammen und verantwortete die Künstlerische Leitung der Konzertperformancereihe »Sustainable Listening«. Von 2016 bis 2018 war sie Leitende Dramaturgin an der Oper Wuppertal. Sie ist Mitglied des Musiktheaterkollektivs Agora. Von 2014 bis 2016 war sie Stipendiatin der Akademie Musiktheater heute.
© Michael Aust
Saskia Bladt
Jurorin Komposition
Saskia Bladt beschäftigt sich intensiv mit einer in der Musikgeschichte und im Heute verankerten Musik. Sie begreift Komponieren als einen Prozess zwischen den beteiligten Menschen, Akustik und Optik. Mit der Bildenden Künstlerin Sophie von Arnim erforscht sie die reziproke Beziehung von Klang und Optik durch das Erschaffen von Objekten, die das Klingende, Haptische und Optische verbinden, das traditionelle Instrumentarium beeinflussen und mit ihm zu einer Einheit werden. Diese Arbeit findet ihre interaktive Fortführung in der Praxis mit den Künstlern von tō, einem interdisziplinären Ensemble, das in co-kreativen Prozessen Klang, Raum und Bewegung erforscht. Uraufführungen unter anderem an der Bayerischen Staatsoper, beim Lucerne Festival, beim Festival MaerzMusik der Berliner Festspiele, beim Deutschlandfunk Köln, bei der Münchener Biennale, den Bayreuther Festspielen; Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern, dem Münchener Kammerorchester, dem Ensemble Ascolta, dem Remix Ensemble und anderen; wichtige Stipendien, etwa in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo 2015 und im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia Bamberg 2020.
www.saskiabladt.com / www.tooperativ.com
© Laura Westerhoff
Susanne Blumenthal
Jurorin Dirigieren
Susanne Blumenthal ist freischaffende Dirigentin, Künstlerische Leiterin der MAM. Manufaktur für aktuelle Musik und des eos Chamber Orchestra sowie Professorin für Interpretation neue Musik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Engagements führten / führen sie unter anderem zum SWR Symphonieorchester, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, zu den Bochumer Symphonikern, zum SWR Vokalensemble, Ensemble Modern, Ensemble Musikfabrik, Talea Ensemble, PHACE – Ensemble für neue Musik, Staatstheater Braunschweig, Theater Münster, zu den Donaueschinger Musiktagen, zum Klavier-Festival Ruhr, zur Münchener Biennale, zu den Berliner Festspielen, zu Wien Modern, Acht Brücken. Musik für Köln und vielen mehr. Sie arbeitete mit Komponistinnen und Komponisten wie Isabel Mundry, Manos Tsangaris, Rebecca Saunders, Helmut Lachenmann, Lucia Ronchetti, Hans Zender, Friedrich Cerha, Beat Furrer und vielen mehr zusammen.Sie war Stipendiatin der Internationalen Ensemble Modern Akademie und der Bergischen Symphoniker. Sie studierte Architektur, Germanistik, Schulmusik und Chorleitung in Aachen, Bonn, Mainz, Köln und Essen.
© Susanne Schleyer_autorenarchiv.de
Hannah Dübgen
Jurorin Libretto
Hannah Dübgen, geboren 1977 in Düsseldorf, ist Schriftstellerin, Librettistin und Dramaturgin. Sie schrieb die Texte mehrerer international erfolgreicher Opern zum Beispiel von »Matsukaze« (2011), einer Zusammenarbeit mit dem Komponisten Toshio Hosokawa und der Choreografin Sasha Waltz, die vielfach als »Uraufführung des Jahres« nominiert war, oder von »Oryx and Crake« (2023) in einer Vertonung von Søren Nils Eichberg, die für den International Opera Award 2023 nominiert war. Ihr Debütroman »Strom« (2013) wurde mit dem Förderpreis für Literatur der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Prix du premier roman allemand des Festival du premier roman von Chambéry sowie ihr Roman »Über Land« (2016) vom irakischen Schriftstellerverband ausgezeichnet. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt und durch Stipendien im In- und Ausland gefördert.
© Björn Hickmann
Heribert Germeshausen
Juror Kulturmanagement
Heribert Germeshausen ist seit 2018/2019 Intendant der Oper Dortmund. Zuvor war er Operndirektor am Theater und Orchester Heidelberg sowie Künstlerischer Leiter des Barock-Fests Winter in Schwetzingen (2011 bis 2018). In Dortmund gründete er We DO Opera!, Deutschlands erste Bürger*innenOper mit eigenem Composer in Residence. Seit 2019/2020 verfügt die Oper Dortmund als derzeit einziges Opernhaus in Deutschland über ein eigenes, spezifisches Ensemble für die Junge Oper mit eigenem Composer in Residence. Eine weitere konzeptionelle Säule seiner Dortmunder Intendanz ist das Festival Wagner-Kosmos.Bei den OPER! AWARDS 2023 wurde die Oper Dortmund als »bestes Opernhaus« des Jahres ausgezeichnet. In der Opernwelt Kritikerumfrage 2022 erhielt die Oper Dortmund mit Abstand die zweitmeisten Nennungen in der Kategorie »Opernhaus des Jahres« und wurde mit »Frédégonde« für »die beste Wiederentdeckung des Jahres« ausgezeichnet. Wiederholte Nominierungen von Produktionen bei den International Opera Awards und für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST.
© Melina Gemmerich
Wolf Gutjahr
Juror Bühnen- und Kostümbild
Wolf Gutjahr ist international als Szenograf, Bühnen- und Kostümbildner für Musiktheater und Schauspiel tätig sowie seit 2013 Professor für Szenografie, Szenischer Raum und Gestaltungsgrundlagen an der Hochschule Mainz. Seine Produktionen wurden mehrfach ausgezeichnet und unter anderem zur Bonner Biennale, zu den Internationalen Schillertagen in Mannheim, dem Beijing International Art Festival, zum F.I.N.D. – Festival Internationale Neue Dramatik in Berlin, zu dem Heidelberger Stückemarkt, den Mülheimer Theatertagen und den Salzburger Festspielen eingeladen. Wolf Gutjahr konzipiert und realisiert dramaturgisch strukturierte, szenisch-performative Arbeitsräume. Diese existieren nicht als künstlerischer Selbstzweck, sondern formulieren orts- und medienspezifische interdisziplinäre sowie transdisziplinäre Plattformen für künstlerische und mediale Ausdrucksformen. Er ist Mitglied der Auswahlkommission Architektur weltweit des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD und im Stiftungsrat des Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz in Mainz.
© Bernd Uhlig
Andrea Moses
Jurorin Regie
Andrea Moses ist Regisseurin und seit 2021 Operndirektorin am Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar. Sie gründete dort zusammen mit Dramaturg Michael Höppner »Passion :SPIEL. Weimarer Wochenenden für aktuelles Musiktheater«. Für ihre Arbeit in Weimar wurden Andrea Moses und ihr Team mit dem Preis der Deutschen Theaterverlage 2024 der Stiftung Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage ausgezeichnet. Andrea Moses studierte Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und am Russian Institute of Theatre Arts GITIS in Moskau. Ihre Inszenierungen führten sie unter anderem nach Meiningen, Dresden, Hannover, Stuttgart, Berlin, München, Salzburg und Wien. Von 2009 bis 2011 war sie als Chefregisseurin für Musiktheater und Schauspiel am Anhaltischen Theater Dessau engagiert. Sie gehörte von 2011 bis 2014 als Leitende Regisseurin zum Team von Jossi Wieler an der Staatsoper Stuttgart. Seit 2003 ist sie kontinuierlich als Pädagogin tätig und war von 2015 bis 2020 als Gastprofessorin an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Seit 2022 ist sie Mitglied der Jury des Götz-Friedrich-Preis, ab 2024 der Jury des Grazer Ring Award.
Kuratorium
Das Kuratorium besteht aus Gründungsmitgliedern der Akademie Musiktheater heute (AMH) und bedeutenden Persönlichkeiten des europäischen Musiktheaters.
Titus Engel
Freischaffender Dirigent
Sergio Morabito
Opernregisseur, Chefdramaturg der Wiener Staatsoper
Karoline Gruber
Freischaffende Opernregisseurin, Professorin für Szenischen Unterricht an der Universität Mozarteum Salzburg
Enno Poppe
Freischaffender Komponist, Dirigent, Leiter des ensemble mosaik
Johannes Harneit
Komponist, Dirigent, Pianist, Chefdirigent der Sinfonietta Leipzig
Heike Scheele
Freischaffende Bühnenbildnerin für Schauspiel und Oper
Christian Jost
Freischaffender Komponist und Dirigent
Viktor Schoner
Intendant der Oper Stuttgart
Bernd Loebe
Intendant der Oper Frankfurt und Künstlerischer Leiter der Tiroler Festspiele Erl
Akademie Musiktheater heute
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