Über die Akademie
Die Akademie Musiktheater heute (AMH) bietet jährlich bis zu 15 jungen Talenten aus den Bereichen Bühnen- und Kostümbild, Dirigieren, Dramaturgie, Komposition, Kulturmanagement, Libretto/Text und Regie die Möglichkeit, in einem zweijährigen Programm ihre Kenntnisse im Bereich der künstlerischen Gestaltung sowie des Managements von Musiktheater zu vertiefen und Erfahrungen in der Praxis zu sammeln.
Entstanden ist die Akademie aus einer Initiative des Dirigenten Titus Engel und des Musikwissenschaftlers Viktor Schoner. Zusammen mit dem damaligen Leiter der Salzburger Festspiele, Gérard Mortier, entwickelten sie Ende der 1990er Jahre das Konzept einer Akademie Musiktheater heute – Berlin-Salzburg. 2001 wurde die Idee der Akademie von der Deutsche Bank Stiftung als operatives Projekt übernommen und seitdem immer weiter entwickelt und ausgebaut.
Die AMH schließt eine Lücke in der Nachwuchsförderung im Musiktheaterbereich und hat sich dort als feste Größe etabliert. Der Netzwerkgedanke kommt von Jahr zu Jahr mehr zum Tragen: Zahlreiche Alumni und aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten arbeiten an renommierten Häusern oder sind als Freischaffende tätig. Einige besetzen leitende Positionen an internationalen Opernhäusern und Festivals.
Jury
Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten übernimmt eine jährlich wechselnde Fachjury. Der Jury 2023 gehörten an:
© Simon Pauly
Thomas Guggeis
Juror Dirigieren
Thomas Guggeis ist seit der Spielzeit 2023/2024 Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt und Künstlerischer Leiter der Frankfurter Museumskonzerte. Von 2020 bis 2023 war er Staatskapellmeister der Staatsoper Berlin und zuvor von 2018 bis 2020 als Kapellmeister an der Staatsoper Stuttgart tätig. Engagements führten ihn an die Wiener Staatsoper, die Metropolitan Opera New York sowie die Semperoper Dresden und im symphonischen Bereich zum Orchestre de Paris, den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, den Dresdner und Essener Philharmonikern, dem Orchestra Sinfonica di Milano, dem RAI Torino, dem Berner Symphonieorchester, dem Boulez Ensemble und den Berliner Philharmonikern. Er studierte Dirigieren in München und Mailand.
© Bernd Uhlig
Dorothea Hartmann
Jurorin Kulturmanagement
Dorothea Hartmann gehört seit 2012 als Stellvertretende Chefdramaturgin sowie Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Spielstätte „Tischlerei“ zum Leitungsteam der Deutschen Oper Berlin. Zur Spielzeit 2024/2025 übernimmt sie zusammen mit Beate Heine die Intendanz des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Ihre Theaterlaufbahn begann sie 2003 mit Engagements als Dramaturgin am Nationaltheater Mannheim und am Landestheater Linz, von 2006 bis 2012 war sie Opern- und Konzertdramaturgin an der Staatsoper Hannover. Regelmäßig unterrichtet sie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, weitere Lehraufträge führten sie an die Bayerische Theaterakademie August Everding und die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Sie war von 2015 bis 2023 Vorstandsmitglied der Dramaturgischen Gesellschaft und wurde 2021 in die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste gewählt. Von 2004 bis 2006 war sie Stipendiatin der Akademie Musiktheater heute.
© Pia Clodi
Momme Hinrichs
Juror Bühnen- und Kostümbild
Momme Hinrichs ist Bühnenbildner, Videokünstler und Regisseur. International bekannt wurde er als Mitbegründer des Künstlerduos „fettFilm“, wodurch er seit 2000 maßgeblich an der Entwicklung von Videoprojektionen und dem Beruf des Videodesigners im Theater beteiligt war. Seine Arbeiten führten ihn an viele europäische Opernhäuser und zu Festivals, u. a. nach Salzburg, Bayreuth und Bregenz, an die Berliner Opernhäuser, Hamburg, München, Köln, Hannover, Oslo, Paris, Toulouse, Nancy, Kopenhagen, Amsterdam, Wien, Budapest, Barcelona und Florenz, aber auch an Theater in Nordamerika, China, Indien und dem Nahen Osten. Zuletzt wirkte er als Bühnenbildner und Videokünstler bei den Produktionen Jesus Christ Superstar in St. Gallen (Regie: Erik Petersen, 2021), La Forza del destino in Graz (Regie: Eva-Maria Höckmayr, 2021) sowie Salome an der Opéra national de Paris (Regie: Lydia Steier, 2022). Bei Hänsel und Gretel an der Oper Bonn (2021) entwarf er das Bühnenbild und führte Regie.
© Manuel Miethe
Gordon Kampe
Juror Komposition
Gordon Kampe ist Komponist und seit 2017 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Musiktheater, von experimentellen Formen und Stückentwicklungen, Installationen, Live-Hörspielen über Musiktheater für Kinder bis hin zur großen Oper. Aufführungen seiner Werke u. a. beim Ultraschall-Festival Berlin, eclat-Festival Stuttgart, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, der Ruhrtriennale, den Donaueschinger Musiktagen, der Staatsoper Stuttgart, der Staatsoper München, den Theatern in Mainz, Gießen, der Deutschen Oper Berlin, dem Aalto-Theater Essen, den Bayreuther- und den Salzburger Festspielen u. v. a. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so u. a. den Stuttgarter Kompositionspreis, den Komponistenpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung, den Rompreis der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo und Stipendien u. a. an der Cité Internationale des Arts in Paris im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia.
© Thomas Aurin
Thomas Jonigk
Juror Libretto/Text
Thomas Jonigk ist Autor, Dramaturg und Regisseur. Seit der Spielzeit 2021/2022 ist er als Chefdramaturg sowie Stellvertretender Intendant am Schauspiel Köln tätig. Er schreibt seit 1991 Theaterstücke (u. a. Rottweiler, Hörst Du mein heimliches Rufen, Diesseits, Liebe Kannibalen Godard, Weiterträumen), Libretti (u. a. Der Sandmann, Edward II.) und Romane (Weiter, Jupiter, Vierzig Tage, Melodram, Liebesgeschichte). Sein Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet. Als Regisseur arbeitete er u. a. am Schauspielhaus Zürich, am Luzerner Theater, am Schauspielhaus Wien, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und am Staatsschauspiel Dresden. Zu seinen Inszenierungen zählen u. a. Pelléas et Mèlisande am Theater an der Wien/Kammeroper sowie Ansichten eines Clowns von Heinrich Böll, Rückkehr nach Reims von Didier Eribon, Gegen den Hass von Carolin Emcke sowie Bruder Eichmann von Heinar Kipphardt am Schauspiel Köln.
© Pola Studios
Florentine Klepper
Jurorin Regie
Florentine Klepper ist freischaffende Regisseurin für Musiktheater und Schauspiel. Ihr Interesse im Bereich Musiktheater gilt sowohl der Neuen Musik als auch dem klassischen Opernrepertoire. Engagements führten sie an renommierten deutschsprachigen Bühnen wie dem Staatstheater Braunschweig, den Bühnen Bern, der Staatsoper Stuttgart, der Oper Graz, dem Theater Freiburg, den Salzburger Osterfestspielen, der Semperoper Dresden und der Oper Frankfurt. 2009 bis 2011 war sie Hausregisseurin für Schauspiel am Theater Basel, des Weiteren arbeitete sie an den Staatstheatern Stuttgart und Karlsruhe sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2018 gab sie an der Opéra de Dijon ihr Debüt in Frankreich. Seit 2020 ist sie aktives Mitglied im Jungen Theater Rosenheim. Sie studierte Schauspiel- und Opernregie in Zürich und München. 2021 absolvierte sie eine Weiterbildung für Musik- und Theatermanagement an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
© Marina Sturm
Kornelius Paede
Juror Dramaturgie
Kornelius Paede ist Dramaturg und Musiktheaterwissenschaftler. Seit der Spielzeit 2021/2022 ist er Chefdramaturg Musiktheater und Mitglied der Opernleitung am Staatstheater Kassel mit Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik und Digitalität. Kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit Regisseur Florian Lutz und Bühnenbildner Sebastian Hannak; der gemeinsame Kasseler Wozzeck wurde 2022 mit dem deutschen Theaterpreis DER FAUST („Inszenierung Musiktheater“) ausgezeichnet. 2017 bis 2021 war er Dramaturg an der Oper Halle. Er arbeitete u. a. mit Paul-Georg Dittrich, Florentine Klepper, Christiane Pohle, Tobias Kratzer, dem Kollektiv Hauen & Stechen und Michael v. zur Mühlen. Lehraufträge führten ihn an die Universitäten in Bayreuth (Musiktheaterwissenschaft) und Kassel (Musikwissenschaft). Zuletzt erschienen die Bücher Dokumentarisches Musiktheater und Gefühle sind von Haus aus Rebellen. Musiktheater als Katalysator und Reflexionsagentur für gesellschaftliche Entwicklungsprozesse.
Kuratorium
Das Kuratorium besteht aus Gründungsmitgliedern der Akademie Musiktheater heute (AMH) und bedeutenden Persönlichkeiten des europäischen Musiktheaters.
Titus Engel
Freischaffender Dirigent
Sergio Morabito
Opernregisseur, Chefdramaturg der Wiener Staatsoper
Karoline Gruber
Freischaffende Opernregisseurin, Professorin für Szenischen Unterricht an der Universität Mozarteum Salzburg
Enno Poppe
Freischaffender Komponist, Dirigent, Leiter des ensemble mosaik
Johannes Harneit
Komponist, Dirigent, Pianist, Chefdirigent der Sinfonietta Leipzig
Heike Scheele
Freischaffende Bühnenbildnerin für Schauspiel und Oper
Christian Jost
Freischaffender Komponist und Dirigent
Viktor Schoner
Intendant der Oper Stuttgart
Bernd Loebe
Intendant der Oper Frankfurt und Künstlerischer Leiter der Tiroler Festspiele Erl
Akademie Musiktheater heute
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